SPREEWALD: Jetzt
auch Bier mit Gurkengeschmack
(22.10.2004)
Der Name Spreewald steht für
Gurken. Dass das grüne Gewächs auch für kulinarische Höhenflüge ganz exotischer
Art taugt, will ein Unternehmer aus Groß Leuthen beweisen.
Udo Holtz brachte im Januar
2003 Besucher der Agrarschau Grüne Woche in Berlin mit seinem Eisgurkenlikör zum
Staunen. Am Sonntag feiern seine neuesten Kreationen Premiere: Gurkenbräu und
Gurkenbrause.
Auf der Galopprennbahn Hoppegarten – im Gurkenpavillon –
wird der gebürtige Hamburger das erste Fass anstechen und seine ungewöhnlichen
Erfrischungen zu Kaninchenkeulen mit Gurke und Gurkenkuchen reichen. Die Brause
rieche nach frischer Gurke, verrät Holtz. Beim Bräu sei das ein bisschen anders,
der Biergeschmack verdecke zum Teil das spezielle Aroma. Hergestellt werden die
beiden Exoten aus Spreewälder Gurken derzeit in Lizenz von einer kleinen
Brauerei. Die füllt Bräu und Brause nicht etwa in profane Flaschen ab – nein:
Spezialbehälter im Gurkenglas-Design müssen es sein.
Auf die Gurke kam
Holtz zwangsweise, als er vor drei Jahren von Hamburg in den Spreewald zog – was
bleibt einem auch übrig, wenn das grüne Gemüse überall wächst. Der Unternehmer,
der einen Vermittlungs- und Veranstaltungsservice betreibt, reiste für Firmen
aus der Region von Messe zu Messe und sah sich immer wieder mit der gleichen
Frage konfrontiert: "Habt ihr Gurken mit?".
Da die eingelegten Leckereien
jedoch nicht zu jeder Firmenpräsentation passten, beschloss Holtz, einen
flüssigen Ersatz zu schaffen. Für die Spreewälder Spezialitäten GmbH konnte er
schließlich mit einem Eisgurkenlikör aufwarten, der stilecht nur im Miniglas
erhältlich war. 10 000 Stück davon seien in wenigen Monaten über die Ladentische
gewandert, sagt Holtz. Doch dann ging das Unternehmen in
Insolvenz.
Eine eigene Firma entsteht Holtz will nun aus der Not
eine Tugend machen und seine ungewöhnlichen Spezialitäten selbst vertreiben.
"Höltzchen’s Gurkenland" wird der Markenname lauten. Eine eigene Brauerei soll
im nächsten Frühjahr ihren Betrieb aufnehmen. Die Produktpalette wird natürlich
ebenfalls erweitert. Dass die Spreewald-Spezialität zur Herstellung von
Süßigkeiten taugt, hat Holtz mit seinem Gurkenkuchen längst bewiesen. Noch in
der Testphase ist die Gurkenzuckerwatte – hellgrün soll sie sein, süß soll sie
schmecken.
Den Umzug nach Brandenburg jedenfalls habe er keine Sekunde
lang bereut, beteuert Holtz. Als Neu-Spreewälder macht es sich Holtz mit
eingelegten Gurken statt Chips vor dem Fernseher gemütlich. Mit Erfolg –
abgenommen habe er auch schon, freut sich der Unternehmer. Und das
Feierabendbier wird demnächst sicherlich aus einem Glas Gurkenbräu
bestehen.
Von Sandra Schipp, ddp http://www.svz.de/prignitzer |